Was bedeutet “differenzierter Unterricht” und “Individualisierung”?

Je mehr Niveaus und/oder Jahrgänge in einer Klasse versammelt sind, umso mehr Differenzierung braucht es in der Pädagogik. Das für ein Oberstufenzentrum in Toffen vorgeschlagene Modell 4 “Mosaik” mischt in der gleichen Klasse Real- und Sek-Schülerinnen und -Schüler und 3 Jahrgänge (7.-9. Klasse). Das erfordert eine stark differenzierte Pädagogik, denn es ist unmöglich, mit allen Schülerinnen und Schülern den gleichen Stoff in der gleichen Zeit zu erarbeiten.

Wie funktioniert “differenzierter Unterricht” oder eben “innere Differenzierung” (innerhalb der gleichen Klasse)? Jede und jeder Lernende wird individuell innerhalb einer Lerngruppe gefördert. Es kann nicht darum gehen, aus einer heterogenen Klasse eine Lerngruppe mit identischem Wissenstand zu machen. Im Gegenteil: Die Vielfalt der Begabungen, Interessen und Vorkenntnisse ist eine Chance für einen inspirierenden und lehrreichen gegenseitigen Austausch.

Differenzierung funktioniert unterschiedlich: So kann die Lehrperson eine Auswahl an Lerninhalten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade anbieten, die den individuellen Interessen und Arbeitsgeschwindigkeiten der Schülerinnen und Schüler angepasst sind. Sie kann zudem unterschiedliche Zugänge zu den Lerninhalten eröffnen (haptisch, kognitiv, visuell, kommunikativ) und damit den Lernenden die Anwendung ihres eigenen Lernstils ermöglichen. Methodisch geschieht dies in der Regel durch Arbeit in kleineren Gruppen, durch Projektarbeiten oder durch Wochenplanunterricht. Unter den Stichworten “Binnendifferenzierung”, “innere Differenzierung”, “Individualisieren” finden sich auf dem Internet viele erklärende Texte und Videos. Oder fragen Sie direkt Lehrpersonen!

Die innere Differenzierung ist ein pädagogischer Megatrend der letzten Jahrzehnte. Auch in Jahrgangsklassen und getrennten Sek-/Realklassen wird heute vermehrt auf diese Weise modern unterrichtet.